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  Königliche Hochzeit Potsdam
  Livestream vom 31.Juli 2011
 


Pax vobiscum
 

Livestream vom 31.Juli 2011


Zu Gast war: "Markus Wilhelmy" Co-Autor des Buches // 1701 Sonne, Sterne und Krone // Krönungs-Ritual und Stadtpalnung in Potsdam // Ein ausführliche Buchbeschreibung finden Sie nach dem Stream. Viel Vergnügen.





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1701 Sonne, Sterne und Krone

ISBN 978-3-00-034735-1

 

"Je mehr Menschen glauben, dass etwas wahr wird,

 um so wahrscheinlicher ist es, dass es wahr wird. "

 

Wer hätte vor 20 Jahren geglaubt, dass in der Potsdamer Mitte ein Gebäude mit der Fassade des historischen Stadtschlosses (wieder-) entstehen würde. Nur einige wenige stellten ihre Forderung an die Stadtentwicklung mit dieser Prämisse. Heute steht die Mehrheit der Bürger hinter dieser Forderung und das führt zur Wiederherstellung der gesamten Innenstadt unter modernen Voraussetzungen. Eine Stadt ist eben nicht nur Funktion, sondern auch Emotion, Zeichen und Symbol. Hier wird ein Traum wahr, aus Liebe der Menschen zu ihrer Stadt und weil der Glaube an eine Realisierbarkeit gewonnen hat. Diese Erfahrung gilt nicht nur für die heutige Zeit, sondern ist als ureigene psychische Grundlage des Menschen zu allen Zeiten erkennbar.

 Das vorliegende Buch will am Beispiel der Geschehnisse um die Königskrönung des brandenburgischen Kurfürsten FRIEDRICH III. zum König in Preußen in das symbolische Denken des Barock einführen. Dieses Denken der vorindustriellen Zeit war ein Ganzheitliches. Es war vorwiegend geistig-emotional und nicht materiell orientiert. Die universitären Wissenschaften umfassten nur wenige Disziplinen. In dem geometrisch geordneten Geflecht war die Religion übergeordnet. So galten die Gesetze ebenso für Astronomie / Astrologie, Grammatik, Musik und Architektur. Alles war in Analogie und Kombination miteinander verknüpft und stand in einem festen, ja göttlichen Verhältnis zueinander.

So war jedes Teil im Kleinen, Teil einer größeren harmonischen Ordnung. Die Aufgabe der Wissenschaften war es, diese von GOTT geschaffenen Verhältnisse zu entschlüsseln und für den Alltag "brauchbar" zu machen. "Brauchbar" ist nach dieser Überzeugung letztendlich nur die Harmonie der Dinge, zur Ehre GOTTES sowie zur Erbauung und Veredlung des Menschen. Der Glaube hielt das Sozialgefüge zusammen und vermittelte feste Werte.

In der mittelalterlichen Kathedralenarchitektur, aber vor allem in der barocken Stadtarchitektur führte dieses Verständnis letztlich auch zu den harmonischen Verhältnissen der Proportionen und Beziehungsachsen. Erst das Verständnis um dieses symbolische Denken gibt uns auch Aufschluss über viele Fragen von Handlungsweisen in Kultur und Politik, die uns das Zeitalter des Barock mit ihren Persönlichkeiten aufzeigt.

In diesem Buch wird gefragt, warum FRIEDRICH II. die Weihnachtszeit mit hunderten Leuten Gefolgschaft des Hofes irgendwo verbrachte oder warum er als neuer König FRIEDRICH I. nicht sofort nach der Krönung seine Regentschaft in Berlin antrat? Welche Rolle spielten Schicksalsglauben und der vielfach kritisierte Prunk?

So geht dieses Buch zunächst auf die Symbolik der Zahlen ein. Bereits von den Babylonieren ist uns diese Symbolik bekannt und wurde bis in unsere heutige Zeit fortgeführt. Diese Symbolik ist als Grundlage mittelalterlicher und barocker Kunst und Architektur zu verstehen.

Geprägt durch seine Berufserfahrung im graphischen und künstlerischen Bereich schlüsselt der Autor und Künstler. OlafThiede. in diesem Buch die Vorgänge um die Königskrönung 1701 auf. Die Spuren der Symbolik und die Allegorien der Krönungsfeierlichkeiten übersetzt er in eine heute verständliche Sprache und versucht die emotionale Wahrnehmung von Zeichen und Ritualen zu beschreiben. Zugleich führt er den Leser in die Kultur und Gefühlswelt des Barock mit ihrem beziehungsreichen Weltbild ein. zeigt dessen uralte Wurzeln und ebenso die Geschichte wissenschaftlicher Erkenntnis.

Unter diesem Eindruck lässt sich in der Konsequenz auch das architektonische "Gesamttkunstwerk" des barocken Potsdam besser verstehen. Theoretische Begriffe der Architektur. auf welche die alten grandiosen Baumeister so viel Wert gelegt haben. wie:

Harmonie in Hierarchie. Rhythmus. Schwingung. Proportion. Arrangement. Ensemble, Allegorie. Ornamentik und auch die viel zitierte Potsdamer Sichtachsenbeziehung. sie können in ihrer stadtkompositorischen Funktion und ihrem philosophischen und kulturhistorischen Gehalt besser verständlich werden.

Marcus Wilhelmy, Januar 2011

 

In Principo Erat Verbum – Am Anfang war das Wort

 

Die-Sprache ist seit jeher die Grundlage jeglichen menschlichen Umgangs. Die Erfindung der Schrift vor 6.000 Jahren ist dabei wohl die bedeutendste Erfindung der Menschheit überhaupt. Die Mathematik ist durch Arithmetik und Geometrie seit dem Altertum die traditionelle Methode, die erkennbare Welt zu beschreiben. Die Abstraktion ist bei Beiden wesentlich.

Das Wort "Abakus", bekannt als das griechisch-römische Rechengerät im Dezimalsystem, bezeichnete im griechischen ursprünglich einen Kasten mit feinem Sand zur zeichnerischen bildhaften Veranschaulichung von Mengeneinheiten, mathematischen Gesetzen und proportionalen Verhältnissen aus der Geometrie. Dabei wurden zunächst die Zahlenwerte von Einer, Zehner und Hunderter mit den Buchstaben des griechischen oder (später) lateinischen Alphabetes gleichgesetzt. Antike Zahlen wurden so als Buchstaben geschrieben, wie die römischen Zahlzeichen "I, V, X, L, C, D, M".

Nach PYTHAGORAS lassen sich alle Dinge auf Zahlenverhältnisse zurückführen. So lassen sich Dinge, ihr Zustand und ihr Verhältnis zu anderen Dingen in Zahlen als auch in einer Folge von Zahlen ausdrücken. Hierzu muss man den Zahlen einen Sinn zuordnen. Die Verwendung von griechischen und lateinischen Buchstabenzeichen wurde in ihren Kombinationen ein Mittel zur konzentrierten Definition von Aussagen. Diese Methode bot, vornehmlich in der Barockzeit, aber ebenso eine gängige Möglichkeit zur komplizierten Verschlüsselung von Texten für die Diplomatie.

Im Universum ist der Mensch zugleich die höchste Schöpfung GOTTES. So muss der Satz: "Er schuf den Menschen nach seinem Bilde ... " vor allem im Sinne von Harmonie und Proportion verstanden werden. Seit der Antike wurde der Mensch als Mikrokosmos dargestellt, dem der Makrokosmos wie ein Spiegelbild entspricht. Die Geometrie bildete in den alten Kulturen immer einen sichtbaren "Beweis" von der harmonischen Einheit der einzelnen Teile für das "Ganze". Die Menschen hatten so die Allmacht des Schöpfers vor Augen. Ein Bild dafür ist die Musik der Sphären im Universum. Über die Harmonielehre findet sich die mystische "Vergöttlichung" der Zahl. Das komplexe System der Zuordnung von Wort und Bild, Geometrie und Zahl, Symbol und Mythologie ist nur als eine komplette Einheit zu verstehen und wurde als "Pythagoreische Dogmatik" vermittelt.

Um die Geisteswelt von Mittelalter und Barock verstehen zu können, müssen wir uns vorab der mythologischen Bedeutung der Zahlen zu wenden.




Es grüssen Sie herzlichst

Tobias Lein & Barbara Schubert


 
 
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